An dem dreitägigen Jubiläumskongress nahmen mehr als 650 Vertreter aus allen Bereichen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr, aber auch Behörden, Verbänden und der Industrie teil. Gastgeber war die Feuerwehr Koblenz.

„Wir können uns die bestehenden Defizite nicht mehr leisten“, mahnte vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner am Rande der Tagung vor Journalisten. Das beginne bei der dringend notwendigen Reform der Notfallversorgung und reiche bis zu Themen wie Forschung und vor allem dem Transfer praxisnaher Forschungsergebnisse hin zu den Anwendern. „Denken wir allein an die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021: Die Defizite sind längst identifiziert und aufgearbeitet – doch die Konsequenzen halten sich, vorsichtig ausgedrückt, in engen Grenzen“, so Aschenbrenner. „Kurz: Es fehlt uns nicht an Erkenntnissen, sondern an Umsetzung.“ Die vfdb hoffe deshalb auf Initiativen der neuen Bundesregierung.

Mit einem neugegründeten Referat „Bevölkerungsschutz“ möchte die vfdb künftig mit wissenschaftlich-technischen Lösungen dazu beitragen, bestehende Lücken zu füllen und allen in diesem Bereich aktiven Institutionen als neutraler Partner unterstützend und beratend zur Verfügung zu stehen. Die vfdb verfügt somit über 16 Referate, in denen sich ehrenamtlich Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen, Forschungseinrichtungen und Universitäten, Feuerwehren und Hilfsorganisationen, Behörden, Versicherungen und Ingenieurbüros engagieren.

Mit ihren Jahresfachtagungen nutzt die vfdb nach den Worten ihres Präsidenten die Gelegenheit, den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu intensivieren und zukunftsweisende Strategien zu entwickeln.

Auf dem diesjährigen 71. Kongress in Koblenz haben die Referenten in rund 50 Vorträgen Forschungsergebnisse und innovative Ansätze sowie neueste Entwicklungen und Erfahrungen aus den Bereichen Schutz, Rettung und Sicherheit präsentiert. Die Tagung gilt als größte Veranstaltung ihrer Art für die Branche.

Bereits zur Eröffnung hatte vfdb-Präsident Aschenbrenner auf die Bedeutung der Digitalisierung in der Gefahrenabwehr hingewiesen. Innenminister Michael Ebling (SPD) hob die Aktivitäten seiner Regierung für den die Einsatzkräfte hervor und würdigte, dass die vfdb-Veranstaltung in diesem Jahr Koblenz stattfinde. Die Katastrophe im Ahrtal habe für den Katastrophenschutz nicht nur in Deutschland eine Zeitenwende bedeutet.

Neben dem Vortragsprogramm gaben während der Tagung mehr als 40 Firmen in einer Fachausstellung im Foyer der Rhein-Mosel-Halle einen Vorgeschmack auf die Weltleitmesse „INTERSCHUTZ 2026“, die im kommenden Jahr vom 1. bis 6. Juni in Hannover stattfindet. Sie präsentierten neueste Entwicklungen und Dienstleistungen rund um Themen der Gefahrenabwehr.

Die INTERSCHUTZ 2026 wird für die vfdb das nächste Highlight im Rahmen des Jubiläumsjahrs. Deshalb übergaben vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner und Generalsekretär Roman Peperhove zusammen mit dem Koblenzer Feuerwehrchef Meik Maxeiner symbolisch den Staffelstab – bestehend aus einem Feuerwehr-Strahlrohr – an Gamze Ceylan-Filiz und Bernd Heinold vom INTERSCHUTZ-Team der Deutschen Messe AG.

Über die INTERSCHUTZ