Dortmund/Hannover. Erstmalig in Deutschland werden Einsatzkräfte, Forscher und Industrie an der Realisierung autonomer Rettungsroboter und dem Aufbau einer national wie international agierenden Robotik-Einsatzgruppe zusammenarbeiten. Dazu entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix in Dortmund ein modernes Kompetenzzentrum zur Erforschung und Entwicklung mobiler Robotersysteme für die zivile Gefahrenabwehr, das Deutsche Rettungsrobotik Zentrum (A-DRZ). Zusammen mit weiteren Partnern aus Gefahrenabwehr, Forschung und Industrie ist die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) maßgeblich beteiligt. Gefördert wird das zunächst auf vier Jahre angelegte Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zuge der Förderbekanntmachung „Zivile Sicherheit - Innovationslabore/Kompetenzzentren für Robotersysteme in menschen-feindlichen Umgebungen“ im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit 2012 bis 2017" der Bundesregierung.

Hintergrund sind die ständig zunehmenden Herausforderungen für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) bei der täglichen Bewältigung ihrer Aufgaben. Trotz guter Ausbildung, ausgereifter taktischer Konzepte und zuverlässiger Schutzausrüstung werden jedes Jahr weltweit zahlreiche Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit verletzt oder getötet, wie das BMBF betont. Deshalb sei mit fortschreitender technischer Entwicklung absehbar, dass mobile Robotersysteme künftig zunehmend Aufgaben übernehmen können, um die Einsatzabwicklung effektiver und sicherer für Einsatzkräfte, gefährdete Menschen und andere Schutzgüter zu gestalten.

Die vfdb wird nach den Worten von Präsident Dirk Aschenbrenner ihr umfangreiches Anwender-Know-how in das Vorhaben einbringen. "Unsere Mitglieder verfügen über weitreichendes Expertenwissen. Sie kennen die Probleme und Anforderungen und haben bereits unterschiedliche Erfahrungen mit den Zukunftstechnologien. Deshalb bieten sie beste Voraussetzungen, um bei der Erprobung der Robotersysteme auf den Versuchsflächen im DRZ mitzuwirken", so Aschenbrenner weiter.

Unter anderem steht ein so genanntes "Living Lab" zu Verfügung - ein Labor mit angeschlossenem Versuchsgelände, in dem Lösungen für unterstützende Rettungsroboter erforscht und in realistischen Testumgebungen geprüft werden können. Die Basis bilden die Leitszenarien Feuer, Einsturz und Verschüttung, Detektion von Gefahrstoffen und Hochwasser sowie die daraus resultierenden Herausforderungen an die Rettungsrobotik. Über die Anfangsphase hinaus ist es nach den Plänen aller Beteiligten langfristiges Ziel, ein wissenschaftlich-orientiertes Kompetenzzentrum zu etablieren, das mit seinen Partnern innovative Entwicklungen vorantreibt. Auf diese Weise soll immer leistungsfähigere Robotik-Technologie für Rettungskräfte am Markt verfügbar werden.

Koordiniert wird der Forschungsverbund vom Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund. Aufgebaut, betrieben und nach einer möglichen weiteren Förderphase ausgebaut werden soll das Vorhaben von dem bereits gegründeten Verein "Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum e.V." (DRZ e.V.).

Weitere Informationen:
www.sifo.de/de/bewilligte-projekte-aus-der-bekanntmachung-zivile-sicherheit---innovationslabore-2322.html
https://www.sifo.de/files/Projektstumriss_A-DRZ.pdf
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