Wir sprachen mit Andreas Schäffer, Projektleiter der INTERSCHUTZ bei ZIEGLER, über #whateverthechallenge, darüber, wie das Unternehmen mit der Krisensituation rund um das Coronavirus umgeht und was das für die bisherigen und weiteren Messeplanungen bedeutet.

Nachdem die INTERSCHUTZ verschoben werden musste, stehen auch die Unternehmen vor einer neuen Situation. Sie haben zu Beginn des Jahres Ihr Messemotto #whateverthechallenge ins Leben gerufen. Können Sie uns einmal in die Welt von ZIEGLER zu Beginn der Messeplanungen mitnehmen? Wie ist Ihr Claim für die INTERSCHUTZ 2020 entstanden?

Wir alle wissen, dass nach der INTERSCHUTZ vor der INTERSCHUTZ ist. Damit will ich sagen, dass die ersten ToDo‘s für unseren Auftritt auf der INTERSCHUTZ 2020 bereits im Juni 2015 angefallen sind. Mit den groben Planungen wurde dann Ende des Jahres 2018 begonnen, als es unter anderem darum ging, ein Kreativ- und Kommunikationskonzept für die nächste INTERSCHUTZ zu bestimmen.

Dafür haben wir unseren Claim "Wir geben Sicherheit" zum Anlass genommen, nochmals genauer darüber nachzudenken, was Sicherheit eigentlich für uns bedeutet.

Und was gehört alles für Ziegler zu dem Begriff Sicherheit?

Sicherheit geht für uns weit über unsere Produkte, Technologien und Ausstattungen hinaus. Egal welche Herausforderungen sich ergeben, ZIEGLER hat immer die passende Lösung parat. Dies gilt sowohl für Beschaffer, Kommunen, Kommandanten als auch für alle Feuerwehrmänner und -frauen weltweit. Vor allem mit unseren Produktinnovationen, die auf der INTERSCHUTZ 2020 ihre Premiere gefeiert hätten, gehen wir auf die Bedürfnisse der Feuerwehren weltweit ein und haben für jede Herausforderung eine Lösung. Daraus ist der Claim #whateverthechallenge entstanden. Die Antwort darauf gibt auch weiterhin unser Satz: „We provide security. / Wir geben Sicherheit.“ Dies ist und bleibt unser Firmenleitsatz und die Kernbotschaft von ZIEGLER.

Sie hatten also bereits sehr viel Arbeitszeit in die Planung der INTERSCHUTZ 2020 gesteckt. Was waren Ihre Gedanken, als die Verschiebung der INTERSCHUTZ bekanntgegeben worden ist?

Natürlich haben wir uns bereits im Februar, als das Coronavirus langsam in Europa angekommen ist, darauf eingestellt, dass wir in einigen Bereichen mit Einschränkungen rechnen müssen. Nachdem sich die Lage von Tag zu Tag dramatisiert und zugespitzt hat, haben wir uns intern bereits mit einer möglichen Absage beziehungsweise Verschiebung der Messe beschäftigt. Hier waren wir immer im regelmäßigen Austausch mit Ihrem Organisationsteam und unseren Dienstleistern.

Was bedeutet die Verschiebung für Sie konkret?

Als Aussteller trifft uns diese Situation natürlich nicht nur im geschäftlichen Sinne, sondern auch emotional. Wir haben uns schließlich bereits seit fast zwei Jahren auf die Messe vorbereitet und waren in der Endphase voller Vorfreude auf die Messe. Wir sind jedoch der Meinung, dass es in Anbetracht der Lage die einzig richtige Entscheidung war, die Messe frühzeitig abzusagen.

Gerade im Hinblick auch auf die Besucher?

Ja. Die Menschen, die unter normalen Bedingungen im Juni zur INTERSCHUTZ gekommen wären, sind diejenigen, auf die es in der aktuellen Krisenlage rund um das Coronavirus ankommt. Auch das sehen wir ganz im Sinne unseres Leitsatzes „Wir geben Sicherheit": Die Gesundheit aller Besucher und Partner hat für uns oberste Priorität. Auch wenn die offizielle Mitteilung zur Verschiebung – obwohl man bereits damit rechnete – erstmal ein kleiner Schock war, standen wir von Beginn an voll und ganz hinter der Entscheidung. Die weitere Entwicklung des Virus hat in den darauffolgenden Wochen ebenfalls gezeigt, dass dies die einzig richtige Entscheidung gewesen ist.

Mit der neuen Situation bekam der Messe-Claim #whateverthechallenge einen ganz neuen Kontext. Wofür steht er jetzt?

Die Bedeutung ist an sich immer noch dieselbe. Egal welche Herausforderungen sich ergeben, ZIEGLER hat die passende Lösung parat. "Whatever the challenge" bedeutet auch, sich auf verändernde Situationen einstellen zu können. Das tun wir und nehmen auch diese Herausforderung rund um das Coronavirus an. Aus diesem Grund bleibt #whateverthechallenge für Ziegler in der derzeitigen Krise nun erst Recht ein Leitsatz. Man kann vorher nie wissen, welche Herausforderungen auf einen zukommen.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Alltag bei Ziegler ausgewirkt?

Genau wie bei den Feuerwehren und Rettungsorganisationen, die in dieser Zeit eine Ausnahmesituation erleben, wurden auch an allen Ziegler-Standorten weltweit schon seit Beginn der Krise Sicherheits- und Schutzmaßnahmen getroffen, um Mitarbeitende, Kunden, Besucher und Lieferanten zu schützen. Begonnen haben wir damit, Meetings zu reduzieren , bzw. diese so gut es geht digital abzuhalten, Auslandsreisen zu vermeiden, die Personenanzahl bei Fahrzeugabholungen zu reduzieren und unterschiedliche Kantinenzeiten für Mitarbeitende einzuführen, so dass große Ansammlungen vermieden werden.

Ein Schichtsystem wurde für alle Bereiche eingeführt, so dass sich nur noch die Hälfte der Belegschaft zur selben Zeit im Werk befunden hat. Zum Höhepunkt der Krise hat Ziegler die für August geplante Betriebsruhe vorgezogen.

Wie sieht es jetzt nach den ersten Lockerungen bei Ihnen aus?

Auch im Mai haben wir uns weiterhin streng an die Vorgaben des Gesundheitsministeriums gehalten, Personenanzahlen reduziert und das Schichtsystem in einigen Bereichen aufrecht erhalten. In unseren etwas kleineren Tochtergesellschaften in Mühlau und Rendsburg, aber auch in den Niederlanden oder Kroatien konnte sich die Situation etwas schneller wieder normalisieren – soweit man hier von "normal" sprechen kann. Interne sowie externe Meetings finden weiterhin so gut es geht virtuell statt. Verständlicherweise hat sich die Situation auch auf die Fertigstellung einiger Fahrzeuge ausgewirkt, wo wir aber mittlerweile wieder auf einem guten Weg sind, die verlorene Zeit aufzuholen.

Auf der INTERSCHUTZ hätten Sie Ihre Innovationsprojekte erstmals präsentiert. Diese Premieren waren so leider nicht möglich. Welche Lösung haben Sie da gefunden?

Wir machen aus dem Leitsatz #whateverthechallenge eine Tugend und haben beschlossen, nicht bis zur nächsten INTERSCHUTZ 2021 mit der Vorstellung unserer neuen Produkte zu warten, sondern diese bereits wie geplant im Jahr 2020, wenn auch auf einem anderen Weg zu veröffentlichen. Aus diesem Grund haben wir bereits im März mit dem "ZIEGLER Innovation Rollout" gestartet.

Was können wir uns darunter vorstellen?

Das "Innovation Rollout 2020" haben wir Ende März mit der Vorstellung des ALPAS der neuesten Generation begonnen. Im April ging das Rollout mit der Vorstellung des neuen Z-Control in die nächste Runde. Für unser neuestes Produkt, über das wir an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten wollen, haben wir uns für den Sommer 2020 etwas ganz Besonderes ausgedacht. Zwar wird auch dies aller Voraussicht nach nicht in Form eines, wie man es eigentlich gewohnt ist, physischen Events stattfinden können, dennoch werden wir unter Berücksichtigung aller Corona-Auflagen einen Weg zur Präsentation finden. Hierzu sind wir auch im engen Austausch mit der FAMAB. Sie können also in der zweiten Jahreshälfte noch gespannt auf Neuigkeiten von Ziegler sein.

Das sind wir definitiv. Können Sie uns noch einen Ausblick auf die INTERSCHUTZ 2021 ge- ben? Was werden Sie präsentieren, wenn ihre Innovationsprojekte bereits in diesem Jahr veröffentlicht werden?

Natürlich werden wir auch alle Innovationsprojekte, die wir in diesem Jahr vorstellen, live auf der INTERSCHUTZ 2021 zeigen. Schließlich werden nicht alle Interessierten die Möglichkeit haben, vorher in physischen Kontakt mit den Innnovationsprojekten zu kommen und den Experten dazu Fragen zu stellen. Langweilig wird die INTERSCHUTZ 2021 für Besucher des ZIEGLER Stands nicht werden: Wir werden auch 2021 neue spannende Produkte präsentieren, von denen bisher noch gar nicht die Rede war. Auch hier möchten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu viel verraten und freuen uns über jeden, der uns nächstes Jahr auf der INTERSCHUTZ besuchen kommt.

Über Ziegler

Die Albert Ziegler GmbH ist einer der international führenden Anbieter von Feuerwehrfahrzeugen und feuerwehrtechnischem Zubehör. Die Produktpalette umfasst das gesamte Spektrum der Feuerwehrtechnik, von Einsatzkleidung über hochspezialisierte Pump- und Löschsysteme bis hin zu Löschfahrzeugen aller Art. Von weltweit über 1.400 Mitarbeitern sind rund 680 am Stammsitz in Giengen an der Brenz beschäftigt. Weitere Fertigungsstandorte befinden sich in Rendsburg, Mühlau, Niederlande, Kroatien und Indonesien. Weitere Vertriebs- und Servicebüros sind in Tschechien, Italien, Slowenien und China stationiert.

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