Matthias Quickert ist ein alter Hase, wenn es um das Thema Einsatzfahrzeuge geht. Als Sanitäter war er selbst schon im Rettungsdienst und Krankentransport unterwegs, hat die täglichen großen und kleinen Probleme kennengelernt. Vor 28 Jahren entschloss er sich, in die freie Wirtschaft zu gehen und hat es als Diplom-Verwaltungswirt bis zum Gesamt-Vertriebsleiter bei Binz geschafft.

Hauptsitz der Firma ist heute die Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau am Nordrand des Thüringer Waldes. Matthias Quickert weiß, was seine Kunden wünschen: Fahrzeuge von hoher Zuverlässigkeit und einer Ausstattung, die im Einsatzgeschehen höchste Anforderungen erfüllen – bei Feuerwehren, Rettungsdiensten und auch Polizei und Bundeswehr.

Rund 1.000 Fahrzeuge, die "immer dann zum Einsatz kommen, wenn es brenzlig wird", stattet Binz pro Jahr mit dem erforderlichen Innenleben aus. In Zusammenarbeit auch mit der Technischen Universität Ilmenau, so betont das Unternehmen, entstehen immer wieder neue Lösungen für komplexe technische Herausforderungen.

"Kleine rollende Intensivstationen"

Quickert hat die Entwicklung bei den Ambulanz- und Sonderfahrzeuge über Jahrzehnte miterlebt. "Nehmen wir als Beispiel die Notarzteinsatzwagen vom Golf II bis zu heutigen Fahrzeugen auf VW T6 und MB Vito, Ford Custom, MB Sprinter", sagt er. "Oder die Ambulanzfahrzeuge: Früher mit Trage und Tasche mit dem notwendigsten Material ausgestattet, sind heute quasi kleine rollende Intensivstationen unterwegs."

Gern erwähnt er die Entwicklung eines Kofferaufbaus bei den Rettungswagen, das sogenannte Rescube-Konzept seiner Firma. Es soll, wie er betont, die Tätigkeit des Rettungsdienstes in den Mittelpunkt stellen und nicht das Fahrzeug. "Das innovative Konzept ermöglicht eine höhere Versorgungsqualität, die dem Personal eine noch effektivere Behandlung des Patienten ermöglicht", so Quickert weiter.

Auf das Innenleben kommt es an

Mit der zunehmenden Digitalisierung bietet das Unternehmen immer mehr Lösungen aus einer Hand für das Innenleben der Fahrzeuge. Einige der interessantesten Ergebnisse wird Quickert zusammen mit seinen Kollegen auf der INTERSCHUTZ vorführen. Nicht alles möchte er vorweg verraten, damit die Überraschung bleibt. Sicher ist: "Die Fahrzeuge werden sich äußerlich nicht wesentlich verändern. Aber sie haben es buchstäblich in sich", so der Fachmann.

Denn so viel steht schon fest: eine große Rolle wird das Thema "Vernetzung" der Einsatzkräfte in den Fahrzeugen spielen. "Es geht längst nicht mehr um die Vernetzung untereinander, sondern um schnelle Verbindungen zu allen in Frage kommenden Informationen", erklärt der Vertriebschef.

Infos aus der Cloud

"Informationen auf Papier, die beispielsweise im Einsatzleitwagen (ELW) transportiert werden müssen, werden der Vergangenheit angehören. Alles, was hilfreich sein könnte, wird in einer Cloud abrufbar sein." Auch wichtige Infos zur Steuerung der Fahrzeuge im Einsatz kommen per Internet und GPS – ganz gleich, ob beispielsweise Hinweise zum günstigsten, staufreien Anfahrtsweg oder zur Fahrtdauer. Je nach Verfügbarkeit über den Mobilfunkstandard 5G, 4G oder noch über LTE wird die Technik in den jeweiligen Fahrzeugen dem individuellen Bedarf angepasst und, wenn nötig und möglich, aktualisiert.

"Unsere Technik, mit der wir Marktführer sind, wird für die kommenden Jahre richtungsweisend sein", ist sich Quickert sicher. Innovative Technik wird Binz nach seinen Worten auf der INTERSCHUTZ auch im Bereich der Elektromobilität präsentieren. "Wir werden in Hannover ein Einsatzfahrzeug mit Elektroantrieb vorführen", verspricht er.