Vernetzung und Kooperation – Made in Belgium
Belgien ist aufgeteilt in Zonen, so genannte Brandweerzonen. Seit 2015 gilt die Neuordnung der kommunalen Organisation als Zonensystem. 250 Feuerwehren tun ihren Dienst in 34 Notfallzonen. Das Hulpverleningszone Centrum (BE-BZC) in Ostflandern ist eine der Zonen. Die Brandweerzone Centrum ist Teil verschiedener internationaler Kooperationen und treibt innovative Projekte voran, mit denen sie sich auch auf der INTERSCHUTZ präsentiert.
19. März 2020Teilen
Überblick
Um einen Eindruck für die Zone zu bekommen, zunächst einige Zahlen: Sie umfasst 930 Quadratkilometer und rund 555.000 Einwohner. Für die Notfallversorgung in der Zone BE-BZC sind 1.000 Feuerwehrleuten (500 Berufsfeuerwehrleute, 500 freiwillige Feuerwehrleute), 80 Sanitäter, 90 unterstützende Verwaltungsangestellte sowie 12 Ingenieure zuständig. 18 Kommunen und 13 Feuerwehrstationen gehören der Zone an.
Anspruchsvolle Einsatzschwerpunkte
Die BE-BZC ist geprägt von ihren Nordseehäfen Gent und Zeeland sowie von der Industrie (Chemie, Stahl, Automobil), aber auch vom nahegelegenen Atomkraftwerk (Doel). Ein Einsatzschwerpunkt ist das große Netz von Autobahnen, Eisenbahnen (mit regelmäßigen Atomtransporten) und Wasserstraßen. In den großen Gemeinden und Städten der Zone sind gute Kenntnisse der unterirdischen Infrastrukturen notwendig –Tunnel, U-Bahnen, Bahnhöfe und Parkplätze inmitten dicht bebauter Stadtzentren mit Hochhäusern, Wohnungsbau und alten historischen Stadtzentren, die aufgrund ihrer Lage schwer zugänglich sind. Der potenzielle Markt für Brandschutz und die Nachfrage nach Sicherheitstraining im Bereich Brandschutz ist sehr hoch. Insgesamt 13.067 Einsätze zählte die Feuerwehr im Jahr 2019. Die Rettungssanitäter kamen auf 16.140 Einsätze.
Das BE-BZC kümmert sich jedoch nicht nur um die Versorgung vor Ort, sondern engagiert sich auch auf internationaler Ebene als aktiver Partner: in der Gemeinschaft der Feuerwehrverbände der Europäischen Union (FEU), im Projekt Drones 3DSafeguard (ITEA3), im Netzwerk Brandweer (Flandern) sowie in mehreren EU-Projekten. Zwei der Projekte präsentiert die Brandweerzone Centrum auf der INTERSCHUTZ 2020.
Das Autonomous Indoor/Outdoor Safety Tracking System
Zum einen handelt es sich um das Autonomous Indoor/Outdoor Safety Tracking System (AIOSAT) H2020 (. Mit Hilfe dieses Systems können Rettungskräfte in Katastrophen, wenn nichts ausreichend Breitbandkapazitäten zur Verfügung stehen, autonom miteinander Kontakt halten. In Filmen und Live-Demos werden verschiedene Interventionen vorgeführt sowie Erfahrungen berichtet.
BFiresafe @ Schule (Erasmus+)
Bei der BFiresafe @ Schule ( Erasmus+ ) geht es um Bildung, Ausbildung und Übung für Schüler und Lehrer rund um die Themen 'Minding Myself' - Konzept der sicheren Person, Feuerwissenschaft, Brandsicherheit, Notfalldienste, Fallstudien - Aus vergangenen Vorfällen lernen, Bewusstsein für Brandschutz im Haushalt, Bewusstsein für Brandsicherheit in der Schule, Notfall-Aktionspläne, aber auch Laufbahnen in der Feuerwehr. Das Kursmaterial setzt neue Techniken wie etwa Augmented Reality oder den Roboter James ein.
Prozesse effektiver gestalten und Wissen teilen
Schließlich stellt die Brandweerzone Centrum das Netzwerk Brandweer und damit die Organisationsstruktur im Notfallmanagement in Belgien vor. Im Netzwerk Brandweer arbeiten die 20 flämischen Feuerwehrzonen in Belgien und der flämische Verband der Städte und Gemeinden (VVSG) zusammen. Das gemeinsame Ziel: Prozesse effektiver sowie Wissen zu teilen. Damit steht das Netzwerk auch stellvertretend für das Leitthema der INTERSCHUTZ 2020, nämlich die Vernetzung der Institutionen und Akteure in Feuerwehr und Rettungswesen.
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