Verheerende Waldbrände: Zusammenarbeit über Grenzen
In weiten Teilen Europas wüten verheerende Waldbrände. Ob in Spanien, Portugal, Griechenland, Montenegro oder Albanien – überall sind die Feuerwehren im Dauereinsatz, Menschen fliehen aus ihren Häusern, und es gibt bereits mehrere Todesopfer. Zahlreiche Länder haben inzwischen das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert, das die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und anderen beteiligten Ländern stärken soll.
20. Aug. 2025Teilen
EU-Katastrophenschutzverfahren
Wie die Europäische Kommission berichtet, wurde das EU-Katastrophenschutzverfahren in der aktuellen Brandsaison bereits 16 Mal aktiviert – häufiger als in der gesamten Saison 2024. Ziel ist es, die Prävention, Vorsorge und Bewältigung von Naturkatastrophen und vom Menschen verursachten Katastrophen zu verbessern.
Wie die internationale Zusammenarbeit im praktischen Einsatz aussieht, zeigen aktuell Beispiele aus den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam entsenden sie Spezialkräfte für die Vegetationsbrandbekämpfung nach Spanien, das um Unterstützung bei der Bekämpfung der aktuellen Waldbrände mit Fahrzeugen (Ground Forest Firefighting using vehicles = GFFF-V-Module) für Einsätze an verschiedenen Orten gebeten hatte.
Daraufhin hat Nordrhein-Westfalen (NRW) über das gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) sein sogenanntes GFFF-V-Modul (Ground Forest Firefighting using Vehicles – übersetzt: Bodengebundene Vegetationsbrandbekämpfung unter Einbeziehung von Löschfahrzeugen) verfügbar gemeldet. Aufgrund bestehender Absprachen unterstützt Niedersachsen das Modul aus NRW mit zwei Tanklöschfahrzeugen vom Typ CCFM 3000 (Camion citerne feux de forêts de classe M – Waldbrandtanklöschfahrzeug Kategorie M) und einem Kommandowagen (KdoW).
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens sagte zu dem Einsatz: „Die aktuellen Bilder aus den betroffenen Gebieten in Spanien sind erschreckend. Die Einsatzkräfte vor Ort leisten unglaubliches. Selbstverständlich unterstützen wir Spanien in dieser Situation mit unseren speziell für solche Einsätze geschulten Feuerwehrleuten und den entsprechenden Fahrzeugen.“
Weitere Beispiele für internationale Hilfe liefern derzeit beispielsweise auch Österreich und die Schweiz, die Einheiten nach Montenegro geschickt haben.
Unterdessen weist der Vegetationsbrandexperte Dr. Ulrich Cimolino darauf hin, dass sich die Waldbrandsaison im Vergleich zu früher inzwischen auf nahezu das gesamte Jahr ausgeweitet hat. „Seit Längerem sind die Feuerwehren bestrebt, sich auf die veränderten Einsatzszenarien mit besserer Taktik und Technik und mit angepasster Ausbildung einzustellen“, betont er. Cimolino, der seit mehr als 40 Jahren in der Feuerwehr aktiv ist, leitet seit 2019 den Arbeitskreis Waldbrand im Deutschen Feuerwehrverband und ist Mitglied der Forest Fire Commission des Weltfeuerwehrverbandes (CTIF).
„Wald- und Vegetationsbrände werden ein Schwerpunktthema auf der INTERSCHUTZ 2026 sein“, sagt Cimolino. „Die Weltleitmesse wird zu einer großen Plattform für den internationalen Erfahrungsaustausch.“
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