Naturgefahrenreport warnt vor Folgen des Klimawandels
Deutschland hat von Juli 2023 bis Juli 2024 die niederschlagreichste 12-Monatsepisode seit Auswertungsbeginn 1881 erlebt. Das meldete der Deutsche Wetterdienst. Überschwemmungen und Flutkatastrophen waren die Folgen. Hinzu kamen Stürme und Waldbrände. Die Katastrophen forderten Menschenleben, Hab und Gut, Ernten und Aussaaten wurden hunderttausendfach zerstört.
7. Nov. 2024Teilen
Einen dramatischen Eindruck von den Schäden, die Jahr für Jahr entstehen, vermittelt der Naturgefahrenreport 2024 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Demnach verursachten Naturgefahren allein im vergangenen Jahr in der Sach- und Kfz-Versicherung Kosten von insgesamt 5,6 Milliarden Euro.
Klimawandel ein Fokusthema der INTERSCHUTZ 2026
Die Folgen des Klimawandels haben erhebliche Auswirkungen auf Feuerwehren, Rettungsdienste, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Der Klimawandel gehört auch zu den Fokusthemen der INTERSCHUTZ 2026. Dort wird es einen umfassenden Überblick geben, wie den Auswirkungen der Veränderungen durch intensive Forschung, technologische Innovationen und umfassende Kooperationen begegnet und die Effizienz präventiver und reaktiver Maßnahmen gesteigert werden kann.
Extreme Wetterereignisse
Themenschwerpunkt des Naturgefahrenreports ist diesmal die Wassersensibilität von Infrastruktur, Gebäuden und Städten. „Die Häufung von Hochwasserereignissen ist kein Zufall, sondern Resultat des Klimawandels – und wir sind als Gesellschaft unzureichend vorbereitet“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Bis 2050, so befürchtet er, werden sich die Schäden infolge des Klimawandels mindestens verdoppeln. Dabei gehe es um extreme Wetterereignisse wie Starkregen und die daraus resultierenden Hochwasser, Stürme, Hagel oder Brände. „Wir brauchen zweierlei: Die Bekämpfung des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen. Deutschland muss seine Bemühungen intensivieren, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und so den Klimawandel zu verlangsamen”, mahnt Asmussen.
Dass die Wahrscheinlichkeit extremen Niederschlags wie im Winter 2023/2024 zunimmt, bestätigt in dem Report auch Dr. Andreas Marx, Leiter des Deutschen Dürremonitors am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. „Wärmere Luft nimmt mehr Wasser auf. Daher führt der Klimawandel global auch zu höheren Niederschlägen. Auch die Wahrscheinlichkeit extremen Niederschlags nimmt zu, wie sie Deutschland im Winter 2023 und im Frühjahr 2024 erlebte“, zitiert der Report den Wissenschaftler. „Global ist das Mehr an Niederschlägen ungleich verteilt. Trockene Regionen wie der Mittelmeerraum werden trockener, nasse wie Skandinavien noch nasser.“
Gefahrenvorbeugung und -abwehr
Auch Dr. Ulrich Cimolino, Experte für dynamische Schadenslagen beim Deutschen Feuerwehrverband (DFV) warnt vor den Gefahren: „Der Mensch nähert sich in immer mehr Gebieten der Natur, bzw. nähert sich diese auch durch Renaturierung oder Verwilderung wieder mehr an den Menschen an.“ Dies führe dazu, dass die Schnittstellen zwischen Natur und Mensch auch in der Gefahrenvorbeugung und -abwehr wieder intensiver betrachtet werden müssen, um Gefahren und (Folge-)Schäden zu minimieren. Gegenseitiges Verständnis und interdisziplinäres Arbeiten sei hier zwingend, um eine gute Einsatzvorbereitung und sichere Einsatzbewältigung zur Schadenminimierung durchführen zu können.
Naturgefahrenreport 2024
Der Naturgefahrenreport wird ergänzt durch einen umfassenden Datenservice mit rund 70 Tabellen, die das Schadenausmaß durch Naturgefahren detailliert dokumentieren. Damit unterstützt die Versicherungswirtschaft die Forschung zu Naturgefahren, Klimafolgen und Anpassungsstrategien.
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