Was muss ein Retter mitbringen?

Stephanie Thomson: Teamgeist, Selbstvertrauen und die Bereitschaft für Schichtarbeit, denn die Arbeitszeiten sind je nach Einsatz immer unterschiedlich. Wir sind halt 365 Tage im Jahr in Bereitschaft. Ein guter Retter muss aber vor allem einfühlsam sein. Und sich gleichzeitig auf Distanz halten können. Man kann nicht jeden Einsatz mit nach Hause nehmen. Das ist zu viel.

Ist das eine Berufung oder ein Beruf?

Stephanie Thomson: Es ist ein schönes Berufsbild. So viel steht fest. Ich helfe sehr gern. Vor allem, weil es oftmals eben nicht die Verkehrsunfälle sind, die ans Herz gehen, sondern die familiären Geschichten. Wenn es um die Menschen geht. Da zeigt sich das Helfen im Besonderen.

Warum Retter? Wie bist du zum DRK gekommen?

Stephanie Thomson: Ich wollte selbstständig arbeiten, mich entfalten. Medizin hat mich schon immer interessiert und so bin ich dann zum Rettungsdienst gekommen.

Wo findest du deinen Ausgleich?

Stephanie Thomson: Da hab ich meinen Hund. Der ist mein Ein und Alles. Mit ihm kann ich abschalten, trainieren und den Kopf frei bekommen.

Hat man als Retter eine besondere Vorbildfunktion? Siehst du dich als Vorbild?

Stephanie Thomson: Natürlich muss man ein Vorbild sein. Ich bin neben der Notfallsanitäterin auch Lehrrettungsassistentin und künftig Praxisanleiterin. Da nimmt man die jungen Retter an die Hand, zeigt ihnen viel und bringt ihnen durch Erfahrung das Wichtigste bei. Hier nehme ich eine konkrete Vorbildrolle ein.

Siehst du dich auch privat als Retter, wenn du keine Uniform trägst?

Stephanie Thomson: Man kann nicht aus seiner Haut. Es ist immer das Herzblut da und wenn du jemanden in Not siehst, dann hilfst du. Keine Frage. Und die schönsten Einsätze sind die, wo du einfach nur ein "Danke" bekommst.

Was rätst du jemandem, der Retter werden will?

Stephanie Thomson: Flexibel sein. Wir freuen uns immer über neue Leute. Aber neben dem grundlegenden Interesse kommt es oftmals auch auf ein hohes Maß an Flexibilität an.