Was muss ein Retter mitbringen? Wie unterscheidet sich das von deinem Bürojob hier bei der Messe?

Jürgen Zappe: Das überschneidet sich. Teamfähigkeit natürlich, bisschen technisches Verständnis – das schadet nie – und Ausdauer, vor allem was das Lösen von Problemen angeht.

Ist das eine Berufung oder ein Beruf?

Jürgen Zappe: Also ehrlich gesagt, ich glaube beides ist meine Berufung. Weil es so technisch ist und das schon immer mein Ding war. Daher gibt es kaum einen Unterschied.

Warum Retter? Wie bist du zur Werkfeuerwehr gekommen?

Jürgen Zappe: Damals in Wunstorf gab es drei Vereine: Sportverein, Schützenverein und freiwillige Feuerwehr. Ich war Mitglied in allen dreien und vor allem die Feuerwehr hat es mir angetan. Und als ich dann nach meinem Studium bei der Messe angefangen habe, bin ich direkt zur Werkfeuerwehr gekommen. Der Einstieg war da kein Problem.

Hat man als Retter eine besondere Vorbildfunktion? Siehst du dich als Vorbild?

Jürgen Zappe: Also das ist schwer zu sagen. Ich sehe mich nicht so als Vorbild in dem Sinne, dass meine Handlungen unbedingt immer nachgemacht werden sollten. Wenn, dann geht es um den Charakterzug. Etwas zu tun, was in gewisser Weise uneigennützig ist. Anderen zu helfen, hat sicherlich etwas Vorbildhaftes. Ist aber eine Einstellung, die ich mir bei anderen Menschen zwar wünsche, für die ich jedoch nicht allein durch mein Handeln sorgen kann.

Bist du immer in Bereitschaft?

Jürgen Zappe: Man sagt ja "allzeit bereit" und das ist auch so. Aber ich habe natürlich immer noch ein Privatleben. Und da träume ich nicht die ganze Zeit von roten Autos. Man kann abschalten zwischendurch. Weiß aber trotzdem, dass jederzeit etwas passieren kann.

Was rätst du jemandem, der Retter werden will?

Jürgen Zappe: Das A und O ist Interesse an der Feuerwehr, an der Arbeit, die damit zusammenhängt. Einfach nur der Wunsch, mit netten Leuten zusammen zu sein, reicht nicht. Denn es kann immer etwas passieren. Man muss die Bereitschaft mitbringen, in den Einsätzen alles zu geben – konzentriert und selbstsicher. Und wenn dabei das grundlegende Interesse – auch an den technischen Aspekten dieser Tätigkeit – fehlt, dann bringt es nichts.