Was muss ein Retter mitbringen?

Oliver Fricke: Auffassungsgabe, menschliches Geschick und Verständnis – gegenüber Teammitgliedern, anderen Menschen allgemein und in Situationen, bei denen viele Entscheidungen spontan getroffen werden müssen.

Ist das eine Berufung oder ein Beruf?

Oliver Fricke: Also ich lebe dieses Berufsbild. Für mich ist es definitiv nicht nur ein „Job“. Ich bin jetzt seit über 20 Jahren dabei, das prägt.

Warum Retter? Wie bist du zu den Johannitern gekommen?

Oliver Fricke: Bei mir hat es in der Jugend angefangen. Ursprünglich wollte ich zur Berufsfeuerwehr, bin dann aber im Rettungsdienst geblieben und irgendwann hauptamtlich eingestiegen. Mir gefällt vor allem, dass ich täglich anderen Herausforderungen gegenüberstehe. Es ist eine tolle, eine abwechslungsreiche Tätigkeit.

Hat man als Retter eine besondere Vorbildfunktion? Siehst du dich als Vorbild?

Oliver Fricke: Ein Vorbild kann man ja nur werden, wenn man eine gewisse Handlungsfähigkeit erlangt. Und wenn man dies den Kollegen und Mitarbeitern vorlebt, wenn man das insgesamt vorlebt, dann würde ich schon sagen, dass man eine Vorbildrolle eingenommen hat.

Siehst du dich auch privat als Retter, wenn du keine Uniform trägst?

Oliver Fricke: Ja, auf jeden Fall. Diese Routine, diese Disziplin fließt automatisch in meinen Tagesablauf ein. 24 Stunden, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Bei mir ist das so. Egal, wo ich bin, egal, was ich gerade mache.

Was rätst du jemandem, der Retter werden will?

Oliver Fricke: Wer mitmachen will, wer zu den Johannitern kommen will, muss auf jeden Fall Zeit mitbringen. So was geht nicht halbherzig, da muss man sich wirklich voll und ganz engagieren. Und das geht nur mit dem entsprechenden Interesse und Einsatz.