Das moderne zwei- bis dreigeschossige Gebäude auf einem langgestreckten Grundstück im hannoverschen Stadtteil Kirchrode teilt sich in die funktionalen Elemente Zugwache und ABC-Gefahrenabwehr. Im Verlauf des Pressemeetings konnten die Gäste einen Blick hinter die Kulissen werfen und erhielten bei einer Vorführung zugleich einen Eindruck von den Möglichkeiten der chemischen Gefahrenabwehr.

Einige nutzten die – schweißtreibende – Gelegenheit, selbst einmal in einen Chemikalienschutzanzug zu schlüpfen oder durch die Atemschutzübungsanlage zu kriechen.

Das Atemschutzzentrum, bestehend aus der Atemschutzwerkstatt und der Atemschutzübungsanlage, ist für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Hannover ein elementarer Bereich. Alle Atemschutzgeräteträger*innen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr werden in der Feuer- und Rettungswache 3 ausgebildet und anschließend jährlich zweimal auf ihre Einsatzfähigkeit hin überprüft. Einsätze und Übungen unter Atemschutz bedingen jedes Jahr mehr als 15.000 Prüfungen der einzelnen Teile der Atemschutzgeräte sowie das Füllen von mehr als 6.000 Atemluftflaschen.

Vom hundertprozentigen Funktionieren der Geräte hängt im Ernstfall das Leben der Feuerwehrleute ab. Die Anforderungen an die Spezialkräfte sind bedingt durch ein deutlich erhöhtes Transportaufkommen auf allen Verkehrswegen und auch durch neue Bedrohungsszenarien in den vergangenen Jahren ständig gestiegen

Angesichts der wachsenden geopolitischen Herausforderungen, den damit verbundenen humanitären Krisen und der durch den Klimawandel verursachten Naturkatastrophen – darauf wiesen auch die Gastgeber des Presseevents hin – bietet die INTERSCHUTZ den dringend benötigten Rahmen, um den internationalen Diskurs aufzunehmen und gemeinsam Lösungen für den Ausbau des Zivilschutzes und die Sicherung kritischen Infrastrukturen zu erarbeiten.

„Die INTERSCHUTZ ist heute wichtiger denn je. Sie bietet beste Voraussetzungen für die Branche und die Politik, um im internationalen Dialog voran zu kommen“, betonte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG.

Parallel zur INTERSCHUTZ findet der 29. Deutsche Feuerwehrtag statt, zu dem der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) einlädt. Den Auftakt macht eine " Blaulichtmeile " einen Tag vor Beginn der Messe, die von mehr als 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in der hannoverschen Innenstadt als Willkommensgeschenk gestaltet wird.

„Das wird eine erfolgreiche Messe, das wird ein großartiger 29. Deutscher Feuerwehrtag! Endlich können wir uns wieder persönlich treffen, fachliche Themen besprechen, politische Weichen stellen und unser nationales wie internationales Feuerwehrnetzwerk pflegen und erweitern“, sagte DFV-Präsident Karl-Heinz Banse während der Veranstaltung auf dem Gelände der Feuerwache 3. „Hannover ist vom 20. bis 25. Juni 2022 der Mittelpunkt der Feuerwehrwelt."

Dirk Aschenbrenner, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), hob die Bedeutung von Digitalisierung und robotischen Systemen für die Gefahrenabwehr hervor. Es gelte, damit „Fähigkeitslücken zu schließen, die wir Menschen haben“. Einen kleinen Eindruck von den vielfältigen Möglichkeiten beispielsweise von Drohnen erlebten die Gäste bei der Vorführung eines solchen modernen Fluggeräts.

Hannover und die Messe sind nach der zweijährigen coronabedingten Zwangspause startklar für das große Wiedersehen der Blaulichtszene. Rund 80 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und damit acht Hallen, das Freigelände sowie das Convention Center sind für die INTERSCHUTZ gebucht. Übrigens: Die weiteste Anreise, um in Hannover dabei zu sein, hat mit mehr als 18000 Kilometern ein Aussteller aus Neuseeland.