Vor welchen Herausforderungen stehen Feuerwehr und Rettungswesen bei der aktuellen Pandemielage?

Dirk Aschenbrenner: Wichtigste Ziele sind für Feuerwehren und Rettungsdienste zu jeder Zeit der bestmögliche Schutz der Bevölkerung und der Schutz der Schutz der Gesundheit der eigenen Akteure. Deshalb haben die Verantwortlichen seit Bekanntwerden der Pandemie verstärkt ihr Augenmerk darauf gerichtet, die Einsatzbereitschaft auch unter solch extremen Bedingungen zu erhalten.

Das begann zum Beispiel mit der Umgestaltung von Dienstplänen und Schichten, um auch bei Infizierung einzelner Mitarbeiter keine Infektionsketten auszulösen und dadurch die Einsatzbereitschaft bzw. die eigene Gesundheit zu gefährden. Aber auch die Desinfektionsmöglichkeiten von Fahrzeugen mussten angepasst werden. Und noch viele weitere einzelne Maßnahmen wurden getroffen.

Nicht zu vergessen ist die Ausbildung in Brandschutz und Rettungsdienst, die in Pandemiezeiten natürlich anders abläuft und dennoch nicht vernachlässigt werden darf. Ebenso sieht es mit der Brandschutzaufklärung der Bevölkerung aus. Auch hier mussten neue Wege gefunden werden. Natürlich war und ist Kreativität gefragt. Deutlich geworden ist, dass auch hier die digitale Vernetzung eine große Rolle spielt.

Warum ist die vfdb bei diesem Event dabei?

Aschenbrenner: Die vfdb ist stolz darauf, sozusagen der Erfinder der INTERSCHUTZ zu sein und die Entwicklung von der Bundesausstellung für Brandschutz und Rettungswesen „Der Rote Hahn“ im Jahr 1953 bis zur heutigen Weltleitmesse begleitet und mitgeprägt zu haben. Als ideeller Partner der Deutschen Messe AG ist es uns ein wichtiges Anliegen, diese Erfolgsgeschichte auch weiter mitzuschreiben.

Die Community Days, verbunden mit den FireFit Championships, bieten die ideale Plattform für Produktneuheiten, Innovationen und smarten Lösungen für Feuerwehr, Rettungswesen und Bevölkerungsschutz. Zugleich aber sind sie ein Jahr vor der lange ersehnten INTERSCHUTZ 2022 ein attraktiver Treffpunkt für die Branche. Und das darf die vfdb als das Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit doch nicht fehlen!

Wie wird sich die vfdb präsentieren?

Aschenbrenner: Die Förderung der wissenschaftlichen und technischen Weiterentwicklung der Gefahrenabwehr – das ist unsere Hauptaufgabe. Deshalb sind wir an vielen Forschungsprojekten beteiligt, veranstalten Fachtagungen, erarbeiten in unseren 14 Referaten Merkblätter und Positionspapiere und bringen uns mit unserer Expertise in öffentliche und politische Debatten ein.

Dieses breite Aufgabengebiet werden wir an einem praktischen Beispiel demonstrieren: Die vfdb gehört dem Forschungskonsortium des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (DRZ) in Dortmund an, dessen Vorsitzender ich sein darf. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt werden mobile Robotersysteme für die zivile Gefahrenabwehr erforscht und entwickelt.

Noch sehr neu ist dort ein ungewöhnliches und bislang einmaliges Einsatzfahrzeug: Ein Leitwagen, der sowohl zu Forschungszwecken und Übungen für die Erprobung von Robotern und Drohnen als auch bei besonderen Großeinsätzen zur Verfügung steht. Diesen RobLW, wie wir ihn nennen, möchten wir zeigen.

INTERSCHUTZ Community-Days 2021