Es wäre eines der Themen gewesen auf dem INTERSCHUTZ-Stand des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BBK) im Juni 2020: der 50. Geburtstag der zivilen Luftrettung in Deutschland. Den Startschuss gab am 29. September 1970 die Taufe des ersten ständig verfügbaren Rettungshubschraubers im Beisein des damaligen Bundesverkehrsministers Georg Leber und des ADAC-Präsidenten Franz Stadler.

Alle Rettungshubschrauber in Deutschland hören auf den Namen "Christoph", nach Christopherus, dem Schutzheiligen der Reisenden. Auch die 18 Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundes sind unter diesem Namen unterwegs.

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Beteiligung des Bundes

Mit wechselnden Ministerien war der Bund von Beginn an der zivilen Luftrettung in Deutschland beteiligt: Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministers für Verkehr, des Bayerischen Staatsministerium des Innern und der Allianz-Versicherungs AG erwarb der ADAC einen Hubschrauber vom Typ BO 105 und ließ diesen als Ret¬tungshubschrauber ausbauen und ausrüsten.

Als der Hubschrauber am 17. August 1971 bei einem Einsatz verunglückte, stellte die Bundeswehr sofort für einige Tage einen Ersatzhubschrauber zur Verfügung. Anschlie¬ßend übernahm der Bundesgrenzschutz mit einer Bell UH-1D die Weiterführung des Luftrettungsdienstes. Die ab Dezember 1971 eingesetzte neue Maschine – eine gelbe BO 105 – wurde wiederum mit finanzieller Hilfe des Bundesministers für Verkehr und des Freistaates Bayern beschafft. Hierbei handelte es sich um die eigentlich für Frankfurt vorgesehene Einsatzmaschine, dort sollte der zweite Standort eines Rettungshubschraubers im Rahmen des damaligen Modellversuches eingerichtet werden. Etwa zur gleichen Zeit, am 22. Dezember 1971, übergab der damalige Bundesminister des Innern, Hans-Dientrich Genscher, in Leverkusen die erste Maschine, die speziell für den Zivil- und Katastrophenschutz vorgesehen war.

Zivilschutz-Hubschrauber werden fester Bestandteil

In den Folgejahren etablierte sich in Deutschland ein enges Netz an Standorten der Luftrettung. Die Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes sind fester Bestandteil dieses Systems. Der Bundesminister des Innern vergrößerte bis 1980 die Flotte der Hubschrauber des Katastrophenschutzes für 18 Standorte. Damit war sein Planungsziel erreicht.

Nach einem zwischenzeitlichen Hoch mit 33 Hubschraubern an 22 Luftrettungszentren nach der Wiedervereinigung, verwaltet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe heute 18 Maschinen an 12 Standorten.

Die orangefarbenen Hubschrauber des Zivilschutzes sind Teil des Ausstattungspotenzials, das der Bund den Ländern für den Katastrophen- und Zivilschutzfall zur Verfügung stellt. Mit Hilfe der ZSH können

  • Schwerverletzte oder Erkrankte nach erster Behandlung vor Ort abtransportiert,
  • Schadensstellen erkundet und überwacht,
  • Bevölkerungsbewegungen beobachtet und gelenkt,
  • Radioaktive Strahlung aus der Luft gemessen sowie
  • Spezialisten und Material herbeigeschafft werden.
  • Die Länder setzen die ZSH ergänzend zum bodengebundenen Rettungsdienst ein.

    Luftrettungsstandorte in Deutschland

    Wussten Sie schon, wo sich die Luftrettungsstandorte in Deutschland befinden? Erforschen Sie die Themenkarte des Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.

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