Als wenig später die Jahrhundertflut an Elbe und Donau verheerende Schäden anrichtete, wurde deutlich, dass auch Deutschland nicht ausreichend auf Krisen und Katastrophen vorbereitet war. Die Antwort war die Gründung des BBK in Bonn-Lengsdorf.

Auch auf der INTERSCHUTZ 2026 werden sich die Besucher über die Arbeit des BBK informieren können, das dort mit einem eigenen Stand vertreten sein wird. Der Bevölkerungsschutz gehört zu den Fokusthemen der kommenden Weltleitmesse.

Neben dem gesetzlichen Auftrag, die Bevölkerung im Verteidigungsfall zu schützen, sensibilisiert das BBK die Bevölkerung dafür, sich Krisen vorzubereiten. „Es sorgt gemeinsam mit seinen Partnern für ein sicheres Leben in Deutschland – rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr“, sagt eine BBK-Sprecherin. Organisatorisch untersteht das Bundesamt dem Bundesinnenministerium. Neben Bonn-Lengsdorf gibt es noch weiteren Standorte in Bonn, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Berlin.

Präsident ist seit dem 15. Juni 2022 Ralph Tiesler, Vizepräsident ist seit dem 16. Oktober 2023 Dr. René Funk. An den fünf Standorten beschäftigt die Behörde aktuell rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Neben Polizei, Bundeswehr und Nachrichtendiensten soll das BBK den zivilen Bevölkerungsschutz als vierte Säule im nationalen Sicherheitssystem verankern. Zentrale Aufgaben sind es, den Schutz für die Bevölkerung in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall zu organisieren, Bürgerinnen und Bürger für Vorsorge und Selbstschutz zu sensibilisieren sowie die Zivile Verteidigung auszubauen und das nationale Krisenmanagement zu stärken. Zugleich berät und unterstützt das BBK die anderen Bundes- und Landesbehörden in ihren Aufgaben.

BKK auf der INTERSCHUTZ 2026

„Für das Fachpublikum der INTERSCHUTZ 2026 ist das BBK eine feste Größe“, versichert die Sprecherin. „Die Akteure im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz arbeiten tagtäglich mit dem Bundesamt zusammen: Sie lassen sich an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) für ihre Aufgaben weiterbilden, greifen auf die vielfältigen Handreichungen und Leitfäden des BBK zurück und informieren sich auf dem Forschungskongress über aktuelle Erkenntnisse im Bevölkerungsschutz. Nicht zuletzt nutzen sie alle die Warninfrastruktur des Bundes – einige als Absender, alle als Empfänger aktueller Warnmeldungen über die Warn-App NINA des BBK, Cell Broadcast und die weiteren Elemente des Modularen Warnsystems.

Das BBK stellt den für den Katastrophenschutz zuständigen Kommunen sowie den Bundesländern im Rahmen des integrierten Hilfeleistungssystems die Warninfrastruktur zur Verfügung. Mit dem Modularen Warnsystem betreibt der Bund heute ein leistungsfähiges und hochverfügbares Warn- und Kommunikationssystem.

Wichtige Ausstattung

Damit die Einsatzkräfte für den Zivilschutz ausgestattet sind, konzipiert, beschafft und liefert das BBK ergänzende Ausstattung: Von Sensortechnik für den CBRN-Schutz über Spezialfahrzeuge für Sanitätsdienst und Brandschutz bis hin zu den 18 orangefarbenen Zivilschutz-Hubschraubern ist im gesamten Bundesgebiet zusätzlich zur Ausstattung der Bundesländer für den Katastrophenschutz Material des BBK stationiert.

Zivile Verteidigung muss ausgebaut werden

„Zwei Jahrzehnte nach Gründung des BBK befinden wir uns wieder in einer Zeit des Umdenkens“, sagt Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Der BBK-Präsident ergänzt: „Angesichts der sicherheitspolitischen Lage sehen wir uns vor der zwingenden Notwendigkeit, die Zivile Verteidigung gemeinsam mit unseren Partnern massiv auszubauen.

Unser wichtigstes Ziel ist eine Gesellschaft, die mit Extremsituationen umgehen kann – angefangen bei staatlichen Akteuren über Unternehmen bis hin zur Bevölkerung selbst. Das BBK hat sich in seinem 20-jährigen Bestehen als zentraler Akteur im Bevölkerungsschutz etabliert und spielt bei der Vorbereitung auf potenzielle Bedrohungen eine entscheidende Rolle in der Zivilen Verteidigung.“

Ausstellungsbereich Bevölkerungsschutz