Am 2. Januar 1974 – also vor gut 50 Jahren – nahm dort die bundesweit erste gemeinsame Rettungsleitstelle ihren Dienst auf und leitete damit eine Erfolgsgeschichte ein, die zukunftsweisend wurde.

Berufsfeuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst und später auch private Anbieter fanden sich per Vertrag unter einem Dach zusammen, um partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Praktisch bedeutete das: Insbesondere bei zeitkritischen Einsätzen konnte fortan das nächstgelegene freie Fahrzeug eingesetzt werden, da jetzt jederzeit zentral Zugriff auf alle Rettungsfahrzeuge bestand.

Bis es dazu kam, waren jedoch lange Verhandlungen erforderlich. Auch die örtliche „Neue Presse“ setzte sich für eine gemeinsame Leitstelle ein. „Wer in Hannover krank wird, kann bei Blaulicht Wunder erleben“ lautete seinerzeit eine Schlagzeile, in der der Wettlauf um Verletzte dokumentiert wurde – bis es schließlich zur Einigung kam.

„Pionier und Vorreiter zu sein, ist nicht immer leicht. Es bedarf den Mut zu haben, eine Idee auch umzusetzen“, sagte Hannovers Feuerwehrdezernent Axel von der Ohe anlässlich einer Feier zum 50-jährigen Bestehen der Leitstelle. „Die Notfallversorgung durch Zusammenarbeit und eine gemeinsame Leitstelle zu verbessern und zu stärken, ist von Hannover ausgehend deutschlandweit ein voller Erfolg geworden. Auf diese Leistung können wir sehr stolz sein.“

Der Direktor der Feuerwehr Hannover, Christoph Bahlmann, unterstrich, dass der Veränderungsprozess ständig weitergeführt werden müsse. Es gebe bereits vielschichtige Ansätze, um den stetig steigenden Anforderungen auch an das Gesundheitswesen und somit auch die Träger des Rettungsdienstes lösungsorientiert begegnen zu können. „Die Ansätze hierfür sind vielschichtig, wobei Digitalisierung und Vernetzung sowie Telemedizin wesentliche Punkte auf dem Weg zu einer Gesundheitsleitstelle 2030 zusammen mit unserem Kooperationspartner Region Hannover sein können“, sagte Bahlmann.

Am Rande der Feier wies der Projektleiter der INTERSCHUTZ, Bernd Heinold, darauf hin, dass die Leitstellen zu den Fokusthemen auf der Weltleitmesse in knapp zwei Jahren gehören werde. „Wir freuen uns besonders, dass die erste Leitstelle ausgerechnet in Hannover, der heutigen Heimatstadt der INTERSCHUTZ, geschaffen worden sei.“

Unter dem Titel „Künstliche Intelligenz in Leitstellen, Lagezentren und am Einsatzort“ werden nach den Worten Heinolds führende Vertreter aus Forschung und Industrie zeigen, wie mit Hilfe intelligenter Technologien und künstlicher Intelligenz Einsätze effizienter gemacht werden können, und welche Grenzen es gibt. Künstliche Intelligenz – von der Früherkennung über die Lagebewertung bis zur Einsatzkoordination und -kommunikation – spiele schon heute eine wichtige Rolle, die in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen werde.

Die INTERSCHUTZ 2026 findet vom 1. bis 6. Juni 2026 in Hannover statt.