Zunehmend mehr Waldbrände erwartet

Die weltweiten Klimaveränderungen werden in den kommenden Jahren nach den Worten des Waldbrandexperten Dr. Ulrich Cimolino in Mitteleuropa zunehmend zu Verhältnissen wie in südlicheren Ländern führen. Steigende Temperaturen und Temperaturunterschiede seien zudem Ursache für stärkere Winde und damit Ursache für die Ausbreitung von Vegetationsbränden.

Experten berichten

Als wertvollen Beitrag bezeichnete Cimolino beim Zusammentreffen mit Delegationen aus Frankreich und Italien auf der INTERSCHUTZ den Austausch unter den Experten über die Erfahrungen bei der Waldbrandbekämpfung. Auch die Vereinigten Staaten sind regelmäßig von schweren Waldbränden betroffen. Bei einem Partnerlandtag „USA“ berichteten hohe Vertreter dortiger Feuerwehren über deren Herausforderungen.

„Wir können auf jeden Fall viel voneinander lernen“, sagte Cimolino. Für Deutschland gehe es vor allem darum, sich den veränderten Verhältnissen besser anzupassen. „Wir müssen zum Beispiel begreifen, dass Vegetationsbrandbekämpfung im Sommer im Freien etwas Anderes ist, als ein gewöhnlicher Feuerwehreinsatz im Alltag, der im Normalfall nach 30 Minuten oder wenigen Stunden beendet ist.“ Ein Vegetationsbrand sei nach vier Tagen oder auch nach vier Wochen vorbei. Wichtigste „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ seien die richtige Ausbildung, die Taktik und die richtige Ausrüstung.

Austausch zwischen den Ländern

Auch in den USA werden die Folgen des Klimawandels immer spürbarer. Ihre Delegation sei nach Hannover gekommen, um sich über Taktik, Technologie, Innovation und die Einsatzabwicklung hierzulande zu informieren, sagte die für die Feuerwehren zuständige Administratorin in der nationalen Koordinationsstelle für Katastrophenhilfe der USA, Lori Moore-Merrell, während ihres Besuchs auf der INTERSCHUTZ.

„Wir haben eine große Zahl solcher Feuer in den USA, aber auch eine verstärkte Sturm-Aktivität und schlimme Unwetter. „Gewöhnlich brannten Wälder hauptsächlich in Kalifornien. Inzwischen sind zunehmend auch Bundesstaaten wie Arizona, New Mexico, Nevada und Florida betroffen“, berichtete Moore-Merrell. Begeistert zeigte sie sich über die ausgestellten Fahrzeuge sowie Ausrüstung zur Vegetationsbrandbekämpfung. „Sie sind sehr ausgereift und innovativ“, sagte sie. Für die USA sehe sie durchaus Potenzial.

Delegationen aus mehr als 15 Ländern, darunter auch weit gereiste Experten aus Australien, Indien, Malaysia, Saudi-Arabien, Singapur und Süd-Korea nutzten die INTERSCHUTZ, um sich einen Überblick über die Weiterentwicklungen der Branche zu verschaffen und ihr Netzwerk auszubauen. Naturkatstrophen kennen keine Grenzen. Deshalb sei die Zusammenarbeit gerade jetzt so wichtig, so die einhellige Meinung der Fachwelt.