Initiative 'CO macht K.O.' | Halle 13

Auf der INTERSCHUTZ 2022 wird die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen unter dem Motto „CO macht K.O.“ (Halle 13) über die Gefahren des tödlichen Gases und über Vorbeugemöglichkeiten informieren.

„Kohlenstoffmonoxid kann man nicht sehen, riechen oder schmecken. Betroffene bemerken nicht, wenn sie Kohlenmonoxid einatmen, denn es gibt keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot“, sagt Norbert Schaaf, stellvertretender Sprecher der Initiative. „Genau das macht CO so gefährlich. Und es kann auch in Räumen auftreten, in denen man keine CO-Gefahrenquelle vermutet.“ Vor einiger Zeit erst hatten Wissenschaftler des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge bei Magdeburg in einer Studie nachgewiesen, dass CO problemlos selbst durch Wände dringt. Dazu wurden verschiedene Baustoffe untersucht.

CO-Warngeräte können Leben retten

Die Ergebnisse sind eine deutliche Mahnung sowohl für den Endverbraucher als auch für Einsatzkräfte. Denn die Studie besagt, dass beispielsweise Feuerwehrleute, die nicht mit umluft-unabhängigem Atemschutz ausgerüstet sind, an Einsatzorten in Gebäuden CO-Warngeräte tragen müssen. Zugleich gibt die Studie den Hinweis, in Wohnungen CO-Warnmelder zu installieren.

Die möglichen Ursachen für eine erhöhte CO-Konzentration in Räumen sind vielfältig: Möglich sind zum Beispiel technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an Feuerungsanlagen. Aber auch durch verstopfte Schornsteine und Abgasanlagen von Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen kann CO in die Raumluft gelangen.

Auffällig waren nach Beobachtungen der Rettungskräfte in den letzten Jahren auch schwere CO-Vergiftungen in Shisha-Bars mit unzureichender Lüftung sowie in zunehmender Zahl durch Holzkohlegrills, Heizpilze oder benzinbetriebene Stromaggregate, die in geschlossenen Räumen genutzt wurden.

In der Heyrothsberger Studie wird erläutert, dass CO-Moleküle einen Durchmesser von nur 0,318 Nanometer haben (ein Nanometer entspricht 0,000000001 Metern). Damit wäre nach Einschätzung der Wissenschaftler zu erklären, dass an Einsatzstellen Menschen mit CO-Vergiftung auch in Räumen zu finden sind, die abseits von CO-Quelle liegen. „Für uns liefert die Studie einen wichtigen Impuls, unsere Aufklärungsarbeit weiter zu intensivieren“, so Norbert Schaaf.

Übrigens: Erfahrungen der letzten Jahre belegen, dass CO-Vergiftungen nicht nur während der Heizperiode vermehrt auftreten. „Auch in den Sommermonaten müssen Feuerwehren und Rettungsdienste ausrücken, um Menschen mit Vergiftungserscheinungen aus Häusern und Wohnungen zu retten“, betont die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen. „So könne es an sehr heißen Sommertagen passieren, dass die Abgase der Feuerstätten im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug sind, um vollständig abzuziehen.

Symptome und Folgen

Das sind die ersten Vergiftungssymptome: Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen. Später kommen Herzrasen, Bewusstseinsstörungen und Muskelschwäche hinzu. Oft hindern diese Erscheinungen Betroffene, den Raum zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.

Weitgehend unbekannt sind auch die Langzeitfolgen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. So erleiden zehn Prozent aller Vergifteten innerhalb von 56 Monaten einen Herzinfarkt, während etwa ein Drittel der mäßig bis schwer vergifteten Patienten Herzfunktionsstörungen aufweist. Auch Psychosen bis hin zu Lähmungen und Parkinson kommen immer wieder vor. Auffällig ist eine erhöhte Langzeitsterblichkeit von rund 8,4 % im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 1,6 %.

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