Dass Rettungseinsätze in Wald und Naturflächen für Rettungskräfte noch immer mit Verzögerungen und Einschränkungen verbunden sind, die lebensbedrohliche Folgen für die Betroffenen haben können, ließ den Forschern der Frankfurt UAS keine Ruhe. Mit den Ergebnissen des aktuellen Forschungsprojekts SIRENE wollen sie deshalb Rettungskräften und anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) künftig ermöglichen, einen Einsatzort im Wald oder auf Naturflächen ohne Verzug zu erreichen. Das Projekt, das die Frankfurt UAS in Kooperation mit dem Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF), der NavLog GmbH und der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) durchführt, wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE - Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz mit einer Summe von 336 685 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert.

"Für die Einleitung und Steuerung konkreter Maßnahmen zur Rettung verunfallter Personen oder die Steuerung und Überwachung des gesamten Prozesses einer Rettung, gibt es bislang keine umfassende nachhaltige Lösung", erklärt Prof. Dr. René Thiele, Professor für Geoinformatik an der Frankfurt UAS. "Diese Lücke im System zu schließen ist dringend erforderlich. Mit SIRENE soll der gesamte Workflow von der Meldung eines Vorfalles über die Koordinierung der Einsatzkräfte und -mittel bis zum Rettungseinsatz, der Erstversorgung sowie dem Monitoring und der Dokumentation abgebildet werden." Die Nutzung interaktiver und mobiler Geoinformationssysteme (GIS) sowie die umfangreiche Verwendung verfügbarer Geobasisdaten, verknüpft mit Fachdaten und Echtzeitinformationen im Bereich des Rettungs-Managements, wird dabei zur Basis von SIRENE, auf der drei Anwendungen entwickelt und bereitgestellt werden sollen: Die Lokalisierung verunglückter Personen per GPS ist die Aufgabe der kostenfreien "Rettungs-App". Zur zentralen Steuerungskomponente soll eine Rettungs-Suite werden, die als Web- und Desktopvariante in den Einsatzleitstellen aktiv ist und die Koordination von der Unfallmeldung bis zum Rettungseinsatz übernimmt. Und ein "Rettungslotse" schließlich steuert als dritte Anwendung den konkreten Noteinsatz.

SIRENE soll durch diese drei Komponenten die bereits bestehende "Rettungskette Forst" der Kooperationspartnerin NavLog GmbH ergänzen, deren Datenbank von Rettungspunkten in Hessen, Bayern, Niedersachsen, dem Saarland und Schleswig-Holstein für das Forschungsprojekt bereitgestellt wird.

Frankfurt University of Applied Sciences (D-60318 Frankfurt am Main)
Website: Frankfurt University UAS SIRENE