Was muss ein Retter mitbringen? Wie unterscheidet sich das von deinem Bürojob hier bei der Messe?

Yvonne Schulz: Im Büro habe ich ganz viel Kundenkontakt und da muss ich ganz anders auftreten als hier auf der Wache. Im Einsatz kommt es auf Robustheit an. Darauf, im Team die Abläufe konzentriert zu meistern. Wobei der größte Unterschied natürlich in der körperlichen Tätigkeit liegt.

Ist das eine Berufung oder ein Beruf?

Yvonne Schulz: Eigentlich weder noch. Ich habe meinen Beruf und ich bin engagiert bei der Feuerwehr. Beides gehört zu mir. Da mache ich keinen Unterschied.

Warum Retter? Wie bist zur Werkfeuerwehr gekommen?

Yvonne Schulz: Ich war schon als Jugendliche in der freiwilligen Feuerwehr, bei uns auf dem Dorf. Und das habe ich bei meiner Bewerbung bei der Deutschen Messe auch angegeben. Als ich eingestellt wurde, hat dann gleich die Werkfeuerwehr angeklopft. Jetzt bin ich eine von zwei Frauen hier auf der Wache.

Hat man als Retter eine besondere Vorbildfunktion? Siehst du dich als Vorbild?

Yvonne Schulz: Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Klar hat man in gewisser Weise eine Vorbildfunktion, weil man ja für andere Menschen da ist. Und ich finde es wichtig, dass man diese Hilfeleistung auch zeigt.

Bist du immer in Bereitschaft?

Yvonne Schulz: Ja, eigentlich schon. Bei der Arbeit im Büro muss ich ständig damit rechnen, dass ein Einsatz kommt. Und nach der Arbeit kann natürlich auch immer was passieren. Trotzdem kann ich abschalten.

Was rätst du jemandem, der Retter werden will?

Yvonne Schulz: Man sollte auf jeden Fall Interesse an den technischen Dingen mitbringen, an den Menschen und am Helfen an sich. Und Frauen sollten wissen, dass es immer noch eine gewisse Männerdomäne ist. Es geht mal ein bisschen derber zu – was vielleicht auch an der handwerklichen Tätigkeit liegt. Da gerät man ins Schwitzen, da muss wirklich mal mit Muskelkraft an etwas rangegangen werden. Einfach Wasser aufdrehen, ist nicht. Dessen sollte man sich bewusst sein.