Digitale Hilfe im Einsatz
Aus der Küche zum Softwareunternehmen – Sascha Pomp ist Feuerwehrmensch aus Leidenschaft. Auf der INTERSCHUTZ präsentiert er mit seinem Unternehmen Eurocommand digitale Lösungen für die vernetzte Einsatzleitung.
24. Jan. 2020Teilen
Leidenschaft für die Feuerwehr von Anfang an
Am Anfang stand die Leidenschaft für die Feuerwehr. Als Wachhabender und Gerätewart bei der Feuerwehr im schleswig-holsteinischen Halstenbek lernte Sascha Pomp die Arbeit von der Pike auf kennen. Und auch die Probleme. Vor allem die Geräteverwaltung – damals in den 80er-Jahren noch in Form von Tagebüchern, Karteikarten und anderen Aufzeichnungen – war eine Herausforderung.
"Selbst ist der Mann", sagte sich Sascha Pomp und entwickelte die erste Software, um das Problem in den Griff zu bekommen. Über 30 Jahre ist das jetzt her. Aus "Softflex" wie die erste Generation seiner digitalen Lösungen hieß, ist längst ein renommiertes Unternehmen mit namhaften Kunden und attraktiven Partnern geworden: die Eurocommand GmbH.
Auf der Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit INTERSCHUTZ 2020 in Hannover wird Eurocommand im Juni 15 neue Produkte präsentieren.
Ursprünglich kam Sascha Pomp aus einem ganz anderen Beruf. Er ist gelernter Koch. Doch dann entschloss er sich für eine andere Richtung und wurde Betriebswirt – eine Qualifikation, die ihm später beim Aufbau seiner eigenen Firma sehr zugute kam. Die Arbeit bei der Feuerwehr ließ ihn dennoch nicht los – genauso wie die Erkenntnis, dass sich viele Herausforderungen im täglichen Einsatzgeschehen mittels neuer Technik verbessern und vereinfachen ließen. Sascha Pomp absolvierte Ausbildungen zum Gruppenführer, Zugführer und Führer von Verbänden, wurde selbst Ausbilder in verschiedenen Bereichen, ist nebenamtliche Lehrkraft an der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein und gehört zahlreichen Expertengremien auf Landes- und Bundesebene an.
Ziel war von Anfang an, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben Systemlösungen für Gefahrenabwehr, Risiko- und Krisenmanagement sowie sogenannte Führungsunterstützungssoftware für stationäre und mobile Einsatzleitungen anzubieten. Die Voraussetzung dafür wurde die Entwicklung der Plattform CommandX. "Es ging darum, ein intuitives Einsatzführungssystem zu liefern, um Einsatzleitungen anhand der vorhandenen Daten jederzeit einen transparenten Überblick über die jeweilige Lage zu geben", erläutert Sascha Pomp. "Die CommandX Plattform bietet sozusagen den elektronischen Führungsassistenten für Einsatzleiter.“
Inzwischen zählt das Halstenbeker Unternehmen über ganz Deutschland verteilt mehr als 500 Großkunden mit teilweise jeweils bis zu 30 unterstellten Befehlsstellen – vor allem aus den Bereichen Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, aber auch Hilfsorganisationen und Industrie mit kritischen Infrastrukturen. Als Referenzen nennt der Unternehmenschef die Stadt Hamburg, die Eurocommand eine über alle Führungsebenen gemeinsame, integrierte Systemlösung für Polizei und Feuerwehr einrichten ließ und beim G20-Treffen im Jahr 2017 zum Generalunternehmen für Video- /Medientechnik, Software und Interaktivität machte.
Auch die Berliner Feuerwehr hat sich für eine vollständige Vernetzung mit CommandX entschieden. Neben der Leitstelle sind der Führungsstab und alle Wachen sowie Führungsfahrzeuge mit der Technik aus Halstenbek ausgestattet. Besonders schnelle Hilfe wurde erfolgreich geleistet, als während des Moorbrandes im Emsland für eine Vernetzung der Einsatzkräfte gesorgt und die Organisation eines jederzeit aktuellen Lagebildes geschaffen werden musste. "Überall, wo es um Sicherheit geht, können wir Lösungen bieten“, sagt Sascha Pomp. "Das gilt beispielsweise auch für Flughäfen. Einer unserer Kunden ist der Flughafen Köln/Bonn. Auch hier wurde eine Systemlösung geschaffen. Sie dient im Bedarfsfall dem Krisenstab, dem Werkschutz und der Werkfeuerwehr."