"Gegen die Zeit und für das Leben", so lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung. Mit derzeit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 36 Stationen gehört die gemeinnützige ADAC Luftrettung, Bestandteil der ADAC Stiftung, zu den größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber sind dem deutschen Rettungsdienstsystem angegliedert und können im Notfall über die bekannte Rufnummer 112 angefordert werden. Damit die fliegenden Lebensretter zukünftig noch schneller vor Ort sind, prüft die ADAC Luftrettung jetzt als weltweit erste Luftrettungsorganisation den Einsatz bemannter Multikopter im Rettungsdienst - und zwar in Theorie und Praxis. Für das Pilotprojekt haben die Münchner eine Machbarkeitsstudie gestartet, die von der ADAC Stiftung gefördert wird. Dazu wurden in Deutschland zwei Modellregionen ausgewählt: der Rettungsdienstbereich Ansbach mit Luftrettungsstandort Dinkelsbühl in Bayern und das Land Rheinland-Pfalz.

Die Machbarkeitsstudie startet im Frühjahr 2019 mit Computersimulationen von Luftrettungseinsätzen mit Volocoptern, die das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München (INM) für die beiden Testregionen erarbeitet hat. Bei besagten Volocoptern des gleichnamigen Unternehmens aus Bruchsal handelt es sich um neuartige senkrechtstartende Fluggeräte, die auf Drohnentechnologie basieren und elektrisch angetrieben werden. Im Rahmen des Pilotprojektes werden sie eigens für den Rettungsdienst weiterentwickelt, um sie zukünftig als Notarztzubringer einzusetzen. Ziel ist es nicht, die bisherige Luftrettung zu ersetzen, sondern den Arzt schneller und zuverlässiger als im Notarzteinsatzfahrzeug zum Patienten zu bringen und so die Versorgung zu verbessern. Läuft alles wie geplant, soll es bereits in den kommenden Monaten erste reale Forschungsflüge geben. Erste Ergebnisse der Studie über das Einsatzpotenzial und die Wirtschaftlichkeit der neuen Technik werden für Ende 2019 erwartet.

ADAC Luftrettung gGmbH (D-80686 München)
Website: www.adac.de