Die Herausforderungen im Bevölkerungsschutz wachsen. Entsprechend groß ist der Bedarf sowohl an bester technologischer Ausstattung als auch am Austausch zwischen den Akteuren. "Bevölkerungsschutz ist ein Thema, das uns alle angeht, dem wir aber auch deshalb alle Beachtung und eigenes Engagement schenken müssen", sagt Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). "Das beinhaltet auch, dass wir in den Bevölkerungsschutz investieren müssen. Etwa neue Technik beschaffen und neue Technologien entwickeln."

Auf der INTERSCHUTZ zeigen die Aussteller passgenaue Lösungen im Bereich Fahrzeuge und Fahrzeugausstattungen ebenso wie in der Ausrüstung für technische Hilfeleistungen und Katastrophenschutz, beispielsweise Betreuungsplätze, mobile Hospitäler, Stromversorgung für den Notfall, Trinkwasseraufbereitung oder Schutzmaßnahmen bei Naturkatastrophen. Unternehmen, die ihre Teilnahme an der Messe bereits zugesagt haben, sind unter anderem Beaver, Elmag, Grizzly, INHAG, Kärcher Futuretech, Lanco, Mast-Pumpen, MFC, NRS, SHG Spechtenhauser oder Tinn-Silver.

Hinzu kommen zahlreiche Institutionen und Organisationen aus den Bereichen Bevölkerungsschutz und Rettungswesen, die das Angebot in Halle 17 mitgestalten. Dazu zählen die Bundeswehr, die Europäische Kommission oder das Bundesforschungsministerium. Einen eng aufeinander abgestimmten Auftritt legen drei zentrale Akteure des Bevölkerungsschutzes in Deutschland hin: das BBK, das Technische Hilfswerk (THW) und die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Das BBK feiert im nächsten Jahr 50 Jahre Luftrettung und wird neben sämtlichen wichtigen Fahrzeugen auch einen Zivilschutz-Hubschrauber mit zur INTERSCHUTZ bringen. Weitere Themen sind der Selbstschutz der Bevölkerung, internationale Projekte des BBK, der Schutz vor Gefahrstoffen (CBRN) sowie das neue Geokompetenzzentrum. Das THW wird unter anderem gemeinsam mit der DLRG Flood Rescue Using Boats als gemeinsames Modul für Europa vorstellen. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfallhilfe oder der Malteser Hilfsdienst zeigen ihre Angebote im Bereich Bevölkerungsschutz – dies allerdings auf den Zentralständen der Hilfsorganisationen in der benachbarten Messehalle 26.

Im Bevölkerungsschutz ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen besonders wichtig. Zu einer Bevölkerungsschutzeinheit gehören Ärzte, Rettungsdienstpersonal sowie Mitarbeiter mit Erfahrungen in der Krisenintervention. Deshalb passt das Leitthema der INTERSCHUTZ 2020 "Teams, Taktik, Technik – Schutz und Rettung vernetzt" für diesen Bereich besonders. "Moderne Technik, wie wir sie auch auf der INTERSCHUTZ zeigen, ist wichtig", so BBK-Chef Unger. "Mindestens genauso wichtig sind aber die Menschen, die mit dieser Technik umgehen müssen. Das sind in unserem nationalen System des Bevölkerungsschutzes die Einsatzkräfte von Feuerwehren, Hilfsorganisationen oder dem THW. Gleichzeitig spielen viele private Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Daseinsvorsorge. All dies muss zur erfolgreichen Bewältigung von Krisen und Katastrophen zu einem ‚Integrierten Hilfeleistungssystem‘ vernetzt werden."

Hier haben neue digitale Technologien ein großes Potenzial. "Im Bevölkerungsschutz sind die Konsequenzen und Vorteile der Digitalisierung noch zu wenig angekommen", sagt Albrecht Broemme, Präsident der Bundesanstalt THW. "Ich hoffe, dass die INTERSCHUTZ da Impulse gibt. Wir müssen mehr tun. Besonders im Bereich Forschung. Und da sind dann drei Akteure gefragt, die zusammenarbeiten müssen: Forscher, Anwender und Industrie."

Um die Zusammenarbeit auch auf internationaler Ebene voranzubringen, bietet die INTERSCHUTZ beste Chancen. "Die internationale Zusammenarbeit wird angesichts der auf uns zukommenden globalen Herausforderungen immer bedeutender", sagt Unger. "Das macht die INTERSCHUTZ deutlich. Wir nutzen die INTERSCHUTZ, um unsere Projekte der Internationalen Kooperation vorzustellen und um sie gleichzeitig als Modell für weitere Projekte anzubieten."

Auch im Vortragsprogramm der INTERSCHUTZ werden Themen aus dem Bevölkerungsschutz im Fokus stehen. Dazu zählen etwa das zweitägige CP-Symposium "Blick über die Grenzen", das die länderübergreifende Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz diskutiert, oder auch viele Beiträge im gemeinsamen Branchentreff Rettungswesen und Bevölkerungsschutz. Dort berichtet beispielsweise das THW über die eigene Neuausrichtung aufgrund geänderter Gefahrenlagen, über die Unterbringung von Einsatzkräften in Großschadenslagen, über Innovationen im Bereich der Trinkwasseraufbereitung, über Wasserstoff-Technologien im Einsatzgeschehen oder die Resilienz der eigenen Organisation.