Der Einsatz von Drohnen zur Lageerkundung und Brandaufklärung ist längst erfolgreich etabliert, nicht zuletzt deshalb stellt sich zunehmend die Frage, ob die unbemannten Fluggeräte nicht auch zur unmittelbaren Brandbekämpfung taugen. Um dies zu erproben, baute das Startup Aerones aus Riga eine seiner Schwerlastdrohnen zu einer Löschdrohne um. Die Letten wollten herausfinden, welche Höhen zu erreichen sind und welche Herausforderungen der Drohnenpilot in unterschiedlichen Einsatzsituationen während der Wasserabgabe mit entsprechendem Rückstoß des Strahlrohres zu meistern hat.

Bei dem Erprobungsflug in Treffling bei Linz erreichte die Drohne, die bei einem Durchmesser von drei Metern und 70 Kilogramm Gewicht eine Last von mehr als 100 Kilogramm transportieren kann, eine Flughöhe von gut 85 Metern bei einer Ausstoßleistung von rund 100 Litern Wasser pro Minute. Um die Drohne unabhängig von Akku-Laufzeiten einsetzen zu können, erfolgte die Energieversorgung über eine Stromleitung. Zur Brandbekämpfung wurde die Drohne von Rosenbauer mit dem Hochdruckstrahlrohr NEPIRO ausgestattet, das über eine frei hängende, parallel zur Stromleitung geführte HD-Schlauchleitung an ein Fahrzeug von Rosenbauer mit eingebauter NH-Pumpe angeschlossen wurde, deren Hochdruckstufe eine Normleistung von 400 l/min bei 40 bar produziert. Der erfahrene Drohnenpilot konnte dennoch den Rückstoß durch den Wasserstrahl so gut kompensieren, dass er mit beeindruckender Treffsicherheit agierte.

Auch wenn noch großer Entwicklungsbedarf besteht, zeigte der Versuch in Treffling die grundsätzliche Eignung von Drohnen zur Brandbekämpfung. Mit Druckluftschaum an Stelle von Wasser könnte zudem die Förderhöhe des Löschmittels noch deutlich gesteigert werden. Rosenbauer hat es mit SKYCAFS bereits gezeigt: Förderhöhen von bis zu 400 Metern wurden erreicht!