Über die Fachbereichsgrenzen von Maschinenbau und Informatik hinweg wollen Prof. Dr. Thomas Straßmann und Prof. Dr. Christof Röhrig von der Fachhochschule Dortmund mit ihren Teams eine völlig neue, mobile Roboterplattform für den Einsatz beispielsweise in großen Industriehallen oder Baumärkten entwickeln. Mit dem gebündelten Know-how aus der Konstruktions- und Produktentwicklung wollen die Forscher anschließend einen Demonstrator für den Praxistest bauen. "Unser autonomes Selbstfahrsystem wird ein kompletter Eigenbau sein, der sich konsequent an den Anforderungen der Einsatzpraxis orientiert", erklärt Straßmann, der das CAE- und das Robotik-Labor am Fachbereich Maschinenbau leitet. "Mit innovativer Technologie für die Rettungsrobotik schaffen wir zusammen mit den Verbundpartnern einen großen Mehrwert zur Rettung von Menschenleben." Viele Fragestellungen - angefangen beim Batteriemanagement über ein potenzielles Radnabensystem bis hin zur Größe der Räder - sollen dazu unter dem Aspekt der Rettungsrobotik ganz neu überdacht werden.

Prof. Dr. Christof Röhrig, der mit den Schwerpunkten Technische Informatik und Robotik im Institut für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) sowie im Fachbereich Informatik der Fachhochschule lehrt und forscht, bringt seine besondere Expertise in den Bereichen Echtzeitlokalisierung und Navigierung von mobilen Systemen mit Funktechnologien wie Wireless LAN, drahtlosen Sensornetzwerken und RFID in das Verbundprojekt ein. Prof. Dr. Thomas Straßmann und Prof. Dr. Christof Röhrig arbeiten eng zusammen, um Fragen der Produktentwicklung und Steuerungstechnik zu verknüpfen. Eine Herausforderung wird sein, die geplante Roboterplattform durch ihre standardisierte Modulbauweise künftig auch für die Verbundpartner nutzbar und damit wiederverwendbar zu machen. Darüber hinaus arbeitet die FH Dortmund an der Entwicklung von Konzepten für die akademische Ausbildung mit, um das Thema Rettungsrobotik im Studium zu verankern. Ein besonderer Fokus soll hier auf maschinenbaunahe, berufsbegleitende Ingenieur-Studiengänge gelegt werden.

In den kommenden vier Jahren wird der Aufbau des DRZ auf dem ehemaligen Industriegelände Phoenix-West in Dortmund-Hörde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 11,9 Mio. Euro im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ gefördert. Rund 500 000 Euro davon sollen an die Fachhochschule Dortmund gehen. Hinter dem Großprojekt steht ein Konsortium aus 13 vollwertigen und 19 assoziierten Partnern aus Anwendung, Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Zum Verbund gehören neben der Fachhochschule Dortmund auch das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund als Koordinator des Projekts sowie das Deutsche Rettungsrobotik-Zentrum e. V., die TU Dortmund, die Minimax Viking GmbH, die Universität Bonn, die TU Darmstadt und das deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH.

Fachhochschule Dortmund (D-44139 Dortmund)
Website: www.fh-dortmund.de