"Mit Notfalleinsätzen in der Nacht schlagen wir ein neues Kapitel des Rettungsdienstes aus der Luft auf", erklärt Frédéric Bruder als Geschäftsführer der ADAC Luftrettung. "Damit verbessert sich, unabhängig von Wohnort und Uhrzeit, die notärztliche Versorgung in der Region deutlich." Die Crews in Senftenberg sind die ersten, die dank der speziellen, rund 11 000 Euro teuren Nachtsichtbrillen des NVIS auch bei minimalen Lichtverhältnissen auf unbeleuchteten Plätzen landen können, um Notfallpatienten zu versorgen. Die Brillen, die nach dem Prinzip der Restlichtverstärkung funktionieren, bilden mit dem Cockpit und dem Helm ein aufeinander abgestimmtes Nachtflugsystem. So können Piloten auch bei minimalen Lichtverhältnissen an Unfallorten landen, deren Geländebesonderheiten mit bloßem Auge und Scheinwerferlicht nicht erkennbar und Landungen entsprechend zu gefährlich wären.

Zwar wurden solche Spezialbrillen bei der ADAC-Luftrettung auch schon bei so genannten Sekundäreinsätzen, also Verlegungstransporten von Klinik zu (Spezial-)Klinik verwendet, doch standen sie bislang nicht dauerhaft für die deutlich schwierigeren Notfalleinsätze des ADAC-Intensivtransporthubschraubers "Christoph Brandenburg" zur Verfügung. Bruder setzt sich nun für eine Ausdehnung der Betriebszeiten und damit deutlich mehr Flüge in der Dämmerung ein, da in viel zu vielen Regionen in Deutschland immer noch die Uhrzeit und der Wohnort über die schnelle lebensrettende Hilfe aus der Luft entscheiden, denn aktuell können die Rettungshubschrauber in den meisten Städten und Gemeinden nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eingesetzt werden.

ADAC Luftrettung gGmbH (D-80686 München)
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