Mit über 9 000 Einsätzen ist der P3 Telenotarzt in der Stadt Aachen und im Rettungsdienstbereich Euskirchen bereits erfolgreich als weitere Säule im Rettungsdienst im Regelbetrieb etabliert, neben fahrendem und fliegendem Rettungsmittel. Nun setzt auch der Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald im Rahmen des Innovationsprojektes Land|Rettung auf das bewährte Telenotarzt-Konzept und die dahinterstehende, prozessorientierte und nah am Anwender entwickelte Telemedizintechnik der Firma P3. Die zukunftsweisende digitale Telemedizinlösung kann als ergänzendes Rettungsmittel in der Notfallversorgung beispielsweise die Anfahrtszeiten bis zum Eintreffen eines fahrenden Notarztes überbrücken und insgesamt zum effizienteren Einsatz der Ressource Notarzt beitragen.

"Das Wohl der Patienten steht für uns immer im Vordergrund. Wir sind überzeugt, dass wir durch die Einführung des Telenotarztes in Greifswald die Versorgung von Notfallpatienten im ländlichen Raum aktiv verbessern können", sagt Dr. Lutz Fischer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst aus Greifswald. "Steigende Einsatzzahlen, Ärztemangel und überfüllte Notaufnahmen sind nur einige Herausforderungen in der aktuellen notfallmedizinischen Versorgung. Wir können heute dank digitaler Lösungen wie dem P3 Telenotarzt eine schnellere notärztliche Erstversorgung garantieren und gleichzeitig das Gesamtsystem der notfallmedizinischen Versorgung signifikant entlasten. Wir freuen uns, dass nun auch Greifswald aktiv von den Vorteilen unserer telemedizinischen Lösung profitiert", sagt Bernd Valentin, Geschäftsführer P3 telehealthcare.

P3 wurde vom Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreis Vorpommern-Greifswald beauftragt, die telemedizinische Ausstattung von sechs Rettungswagen, die Installation einer Telenotarzt-Zentrale sowie die Qualifizierung von Rettungsdienstmitarbeitern und zwölf erfahrenen Notärzten aus der Region durchzuführen. Darüber hinaus stellt P3 Service und Wartung für den telemedizinischen Betrieb im 24/7 Betrieb sicher. Vor Start des Telenotarzt-Dienstes stand die Ausbildung der Telenotärzte der Universitätsmedizin Greifswald an. Diese fand unter Supervision eines erfahrenen Telenotarztes von P3 in Aachen statt und bestand aus einer Kombination von theoretischen und praktischen Inhalten. Schwerpunkt der Ausbildung war der Gesamtprozess der Telekonsultation unter Einsatz der verschiedenen Systemkomponenten wie dem Telenotarzt-Arbeitsplatz und dem mobilen telemedizinischen Einsatzequipment für die Rettungsdienstteams. Getreu dem Motto von P3 "nah am Prozess des Anwenders" standen insbesondere die Einsatztaktik und -kommunikation in der Interaktion zwischen Telenotarzt und Teams vor Ort, Rettungsassistenten und Notfallsanitätern, im Mittelpunkt.

Ziel des Innovationsprojekts Land|Rettung ist die Optimierung der Notfallversorgung im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Über den Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses der Krankenkassen werden bis 2019 ca. 225 Mio. Euro in die Erforschung neuer Versorgungsformen investiert. Dem Projekt Land|Rettung kommen dabei 5,4 Mio. Euro zugute, um neue Wege im Rettungsdienst zu gehen. Das Pilotprojekt beruht auf vier Säulen: rund um die Optimierung 1) Stärkung der Wiederbelebungskompetenz der Bevölkerung (Laienreanimation), 2) Schnelle professionelle Ersthilfe durch Smartphone-basierte Alarmierung geschulter Ersthelfer, sogenannte Land|Retter, 3) Einführung des Telenotarztes zur Verkürzung des therapiefreien Intervalls 4) Verbesserung der Zusammenarbeit des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes und des Rettungsdienstes. Projektpartner sind der Eigenbetrieb Rettungsdienst Landkreis Vorpommern-Greifswald, die Universitätsmedizin Greifswald, der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement an der Universität Greifswald sowie die zeb business school der Steinbeis-Hochschule Berlin.