"Wir setzen auf die Erfahrungen der Polizistinnen und Polizisten aus dem täglichen Dienst", mit diesen Worten stellte Boris Pistorius als niedersächsischer Minister für Inneres und Sport jetzt die neuen Ausrüstungen vor, deren Entwicklung mit einem Workshop begann, an denen erfahrene Polizeibeamte beteiligt waren. Denn, so Pistorius, es macht "Sinn, sie selbst unmittelbar im Rahmen der Workshops an der Entwicklung neuer Ausrüstungsteile zu beteiligen. Das führt nicht nur zu besseren und im wahrsten Sinne des Wortes tragfähigen Ergebnissen, sondern am Ende auch zu einer größeren Akzeptanz."

Zentraler Bestandteil der neuen Ausrüstungen ist eine Überziehschutzweste, in der sich viele Einsatzmittel wie Handschellen, Digitalfunkgeräte und Smartphones praktisch verstauen lassen. Auch bietet sie ballistischen Schutz, der nun nicht mehr unter der Uniform getragen werden muss, was für mehr Beweglichkeit sorgen soll. Zudem war den Entwicklern wichtig, mit der Weste eine offene, zugängliche und bürgernahe Wirkung zu erzielen. Pistorius: "Damit signalisiert die Polizei den Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin schon von weitem: Wir sind jederzeit ansprechbar und helfen Ihnen gerne weiter." Die neue Überziehschutzweste wird aktuell in einem mehrmonatigen Trageversuch in den Polizeiinspektionen Göttingen und Hildesheim mit dem Ziel getestet, sie landesweit einzuführen.

Die Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten sollen darüber hinaus künftig Poloshirts unter den Überziehschutzwesten tragen, um der Gefahr von so genannten Sekundärgeschossen effektiv vorzubeugen. Die neuen Poloshirts, die sich optisch kaum von den bisherigen Blusen und Hemden unterscheiden, sind anstelle von Knöpfen mit kleinen Klettverschlüssen ausgestattet, da Knöpfe im Ernstfall zu schweren Verletzungen führen können, wenn sie unter der Schutzweste durch den Aufprall eines Geschosses in den Körper eindringen.

Neben neuen wetterfesten Basecaps ist ein weiteres buchstäbliches Highlight eine gelbe Übergangsjacke, die mit einer aktiven Beleuchtung ausgestattet ist. Pistorius bezeichnet sie stolz als „bundesweit einmalige Innovation“ im Bereich der Polizeibekleidung. Via Knopfdruck lassen sich blaue LED-Streifen, die in die Softshelljacke integriert sind, ein- und ausschalten. Der eingebaute Akku wird über den ebenfalls integrierten Mini-USB-Anschluss geladen und soll bei dauerhafter Beleuchtung zehn Tage durchhalten. „Mit Blick auf die dunkle Jahreszeit haben wir uns in Sachen Eigensicherung und Erkennbarkeit etwas Besonderes einfallen lassen“, so Pistorius. „Die aktive Beleuchtung macht die Arbeit der Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst sicherer, wenn es dunkel ist.“