"Teams, Taktik, Technik – Schutz und Rettung vernetzt". Damit zielt die Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit auf zwei Aspekte ab, die entscheidend sind für Gegenwart und Zukunft: den Einsatz innovativer digitaler Lösungen, aber auch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure und Institutionen. Auf beiden Ebenen gilt das Stichwort Vernetzung.

Digitalisierung betrifft jeden

Die Welt wandelt sich aktuell in einem enormen Tempo. Der Grund dafür ist die Digitalisierung aller Lebensbereich. Das Internet, mobile Kommunikation sowie mehr und mehr das Internet der Dinge haben sämtliche Lebensbereiche grundlegend verändert und tun dies weiterhin. Dies gilt ebenfalls für die Akteure und Institutionen der Gefahrenabwehr – von der Feuerwehr über den Rettungsdienst bis hin zu Katastrophenschützern – und das weltweit.

Neue technologische Möglichkeiten eröffnen neue Dimensionen in der Vorbeugung und der Bewältigung von Krisen und Gefahren. Alles, was passiert, lässt sich in Daten übersetzen. Software erfasst, analysiert und verknüpft größte Datenmengen. Je nach Fragestellung, lassen sich daraus Erkenntnisse und Handlungsoptionen ableiten. Zudem vervielfältigen und vereinfachen IT- und Kommunikationstechnologie die Informationsbeschaffung sowie den Austausch untereinander.

Aktuelle Herausforderungen sind groß

Die Möglichkeiten allein führen jedoch noch nicht zum Erfolg. Sie müssen koordiniert und sinnvoll eingesetzt werden. Der Mensch steht nach wie vor im Mittelpunkt. Doch die Aufgaben der Menschen und Institutionen, die in Not- und Gefahrensituationen eingreifen, verändern sich. Die Digitalisierung ist dabei eine von mehreren Ursachen. Hinzu kommen beispielsweise die urbane Verdichtung der Städte, Budgetvorgaben oder neue und komplexere Gefährdungslagen.

Die aktuellen Herausforderungen sind groß: Gewalttaten, größere Unfälle, Naturkatastrophen, der Ausfall lebenswichtiger Systeme oder auch die Reaktion auf Flüchtlingswellen erfordern immer mehr Spezialisten, die den gemeinsamen Schulterschluss suchen.

Warum Vernetzung wichtig ist

Behörden, Feuerwehren und Hilfsorganisationen finden in Software und EDV-Ausstattung eine wichtige Unterstützung bei der Einsatzleitung. Doch an einheitlichen Standards mangelt es. Das liegt zum einen an unterschiedlichen Systemen, zum anderen aber auch an den unterschiedlichen Zuständigkeiten in Politik und Institutionen. Bei interdisziplinären und interorganisationalen Einsatzlagen sind deshalb Vernetzung, Integration und Schnittstellen gefragt – auf menschlicher, genauso wie auf technologischer Seite.

Eine zunehmende Vernetzung bedeutet aber auch Abhängigkeit von technologischen Infrastrukturen. Damit einher gehen Instabilität und Krisenanfälligkeit. Doch wie werden Gesellschaften in die Lage versetzt, Krisen zu bewältigen? – Auch mit diesem Thema befasst sich die INTERSCHUTZ 2022. Dabei geht es zum einen um die Stärkung des Problembewusstseins der Menschen sowie um die Erhöhung der Resilienz.

Zum anderen kommt auch hier wieder das Thema Vernetzung zum Tragen: Die einzelnen Akteure aus Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz müssen vor der Krise und in ihr vernetzt agieren. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der integrierten Sicherheitskommunikation zu. Denn organisatorische und kommunikative Maßnahmen sind ebenso wichtig wie technische Lösungen.